Glossar

Glossar

Norbert Schleucher, Jürgen Barth

Aberration: Abweichung

Adenokarzinom: drüsenbildendes Karzinom (histopathologische Bezeichnung)

adjuvante Therapie: Sicherheitstherapie in Tumorfreiheit zur Elimination von Mikrometastasen

Alkalose: Vermehrung basischer Salze im Blut

Anaphylaktischer Schock: „Allergieschock“; allergische Reaktion mit Kreislaufdepression in Form von Herzjagen und Blutdruckabfall

Angiogenese: Tumorgefäßneubildung; obligate Voraussetzung zur Aufrechterhaltung eines bestimmtes Stoffwechselmilieus im Tumor und wichtige Voraussetzung für die Metastasierung von Tumoren

antagonistisch: sich gegenseitig in ihrer Wirkung hemmend

Antihistaminika: Medikamente zur Behandlung allergischer Reaktionen

antizipatorisches Erbrechen: psychogen bedingtes Erbrechen, das bereits vor Beginn einer Chemotherapie einsetzt

Aplasie: entspricht Knochenmarkaplasie; Periode mit fehlender Blutbildung des Knochenmarks nach Einwirkung einer Schädigung; Phase hoher Infekt- oder Blutungsgefährdung für den Patienten

aplastische Anämie: Autoimmunerkrankung mit Antikörperbildung gegen pluripotente Stammzellen

Apoptose: Die Apoptose (griechisch von apo „weg“ und ptosis „Fall“, wie das Fallen der Blätter im Herbst) ist eine Form des programmierten Zelltods, eine Art „Selbstmordprogramm“ einzelner Zellen. Er kann durch äußere Stimuli angeregt werden oder auch zellintern ausgelöst werden (z. B. nach irreparabler Schädigung der DNS). Im Gegensatz zum Zelltod durch Nekrose wird die Apoptose von der betreffenden Zelle selbst aktiv unter Energieverbrauch durchgeführt, unterliegt einer strengen Kontrolle und gewährleistet, dass angrenzendes Nachbargewebe dabei nicht geschädigt wird.

Azidose: Übersäuerung des Blutes

Bakteriämie: Nachweis von Bakterien in einer Blutkultur

bakteriostatisch: Bakterien im Wachstum hemmend, aber nicht abtötend

bakterizid: Bakterien abtötend

Beta-2-Mikroglobulin: ist die kleinere, lösliche Protein-Untereinheit des Haupthistokompatibilitätskomplexes (MHC) der Klasse I (siehe dort). Die Plasmakonzentration von β2-Mikroglobulin ist ein wichtiger Biomarker. Sie wird als Tumormarker für Lymphome, Leukämien, Pankreas- und Leberzelltumoren verwendet.

Bisphosphonate: Medikamente zur Hemmung der Osteoblasten; Einsatzgebiete: Knochenmetastasen und Hyperkalzämie

Bizytopenie: verminderte Zellzahl in 2 von 3 Blutbildungsreihen, z. B. Leukopenie + Thrombopenie oder Anämie + Leukopenie oder Thrombopenie + Anämie

Bronchokonstriktion: diffuse „Verengung“ im Bronchialsystem beispielsweise bei Asthmaerkrankungen oder allergischen Reaktionen

Bronchospasmolytika: Medikamente zur Behandlung einer Bronchokonstriktion

chromosomale Aberration: Abweichung des vorhandenen Chromosomensatzes vom Regelchromosomensatz

Cistronisch, (mono-, bi-, polycistronisch): Polycistronisch wird eine mRNS von Prokaryonten bezeichnet, wenn diese Informationen zur Synthese mehrerer Proteine bereitstellt, d.h. sie die Information mehrerer Gene in sich trägt.

Debulking: operative Tumorverkleinerung, ohne dass eine vollständige Tumorfreiheit erzielt werden kann

Downstaging: Überführung des Tumors aus einem höheren in ein niedriges Stadium

Drittlinientherapie: Chemotherapie nach zwei erfolglosen chemotherapeutischen Vorbehandlungen

Dysästhesie: Missempfindung

Erythemdosis: Dosis in der Strahlentherapie, bei welcher obligat eine Hautrötung auftritt

Erythropoese: Bildung roter Blutkörperchen

Erythropoietin: Wachstumsfaktor zur Stimulation der Erythrozytenbildung

Exsudat: zell- oder eiweißreiche Flüssigkeit in einem serösen Erguss

Fatigue-Syndrom: unspezifisches Abgeschlagenheitssyndrom

Filgrastim: Wachstumsfaktor zur Stimulation der Leukozytenbildung (Neupogen®)

Fungämie: Nachweis von Pilzen in einer Blutkultur

Gastroenterostomie: operativ angelegte Verbindung vom Magen mit einem Dünndarmteil zur Umgehung einer großen nicht resektablen Tumormasse

Grading: Differenzierungsgrad eines malignen Tumors, wird durch histopathologische Gewebeuntersuchung durch einen Pathologen bestimmt

Hämatologie: Lehre der Blutkrankheiten

Hämatopoese: Blutbildung

Hämophagozytische Lymphohistiozytose: (HLH), englische Synonyme Hemophagocytic Syndrome (HPS), Reactive Hemophagocytic Syndrome (RHS), Lymphohistiocytic Syndrome (LHS), Macrophage Activation Syndrome (MAS = Makrophagenaktivierungssyndrom), ist eine seltene, außerordentlich schwer verlaufende hyperinflammatorische Erkrankung des Immunsystems. Symptome sind hohes Fieber, Hepato- und Splenomegalie, seltener auch der Lymphknoten, Hautausschläge und Ergüsse in den Bauchraum oder den Brustkorb (Aszites, Pleuraerguss). Mit 30–50 % ist die Sterblichkeit sehr hoch. Kann unter Checkpointinhibitoren auftreten (siehe dort).

Hämostase: Prozess der Blutgerinnung, setzt sich zusammen aus primärer Hämostase (= Blutstillung) und sekundärer Hämostase (= Blutgerinnung)

hem-irAEs; siehe irAEs

Hochdosistherapie: zytostatische Chemotherapie in deutlich höherer Dosierung im Vergleich zu einer Standardtherapie; eine Hochdosistherapie erfolgt immer mit Stammzell-Retransplantation

Hyperthermiebehandlung: Erwärmung bestimmter Körperregionen oder des ganzen Körpers zu therapeutischen Zwecken

Hyperzellularität: Zellreichtum, der über das gewöhnliche Maß hinausgeht (Beschreibung bei Knochenmarkuntersuchungen)

Hypoxie: Sauerstoffmangel

Hypozellularität: Zellarmut

iatrogen: durch ärztliche Einwirkung (Diagnostik, Therapie) entstanden

Integument: Haut

intrakavitäre Therapie: Lokaltherapie in einer Körperhöhle; z.B. Bestrahlung durch ein in die Körperhöhle eingeführtes Isotop oder Chemotherapie, die in eine Körperhöhle hineingespritzt wird (z. B. in die Bauchhöhle bei malignem Aszites)

Inzidenz: Rate von Neuerkrankungen bezogen auf einen bestimmten Zeitraum und eine bestimmte Population (meistens angegeben pro 100.000 Einwohner pro Jahr)

irAE: immune-related Adverse Events; durch immunagonistische Antikörper (ICI) hervorgerufene überschießende Reaktion des Immunsystems gegen seinen Wirt. Körpereigenes, gesundes Gewebe wird als „fremd“/ „böse“ erkannt und (unnötigerweise) bekämpft. Reaktionen gegen das Blutbildende System werden als hem irAEs bezeichnet

Karnofsky-Index: Skala zur Beurteilung des Allgemeinzustandes eines Tumorpatienten von 10% bis 100% (siehe Tabelle oben)

Karzinom: Malignom, das sich vom Epithelgewebe ableitet

Katecholamine: hochwirksame Medikamente zur Kreislaufunterstützung und Sicherung der Herzaktion; dazu gehören Adrenalin, Noradrenalin, Dobutamin und Dopamin

Knochenmarktransplantation: Übertragung eines Spenderknochenmarks

Kompatibilität: Übereinstimmung/Verträglichkeit

Konditionierung: Vorbereitungstherapie bei einer Knochenmarktransplantation, erfolgt meist durch hochdosiertes Cyclophosphamid und/oder Ganzkörperbestrahlung

Kontamination: Verunreinigung

Kortikosteroide: „kortisonhaltige“ Medikamente, die chemisch aus einem sogenannten Steroidgerüst bestehen

kurativ: heilbar

Laminektomie: Resektion eines oder mehrerer Wirbelbögen zur Entlastung des Rückenmarks bei Tumorkompression

Lenograstim: Wachstumsfaktor zur Stimulation der Leukozytenbildung (Anagrelide®)

Letalität: Zahl der Todesfälle bezogen auf die Erkrankungshäufigkeit

Leukämie: „Weißblütigkeit“; allg. Bezeichnung für maligne Entartung und Reifungsstörung weißer Blutzellen

Leukopoese: Bildung der Leukozyten

Ligand: Bindungspartner

Lymphom: Malignom, das sich vom Lymphdrüsengewebe ableitet

Lymphonodektomie: Lymphknotenentfernung (entspricht Lymphknotendissektion)

Megakaryozyten: Vorläuferzellen der Thrombozyten

Melanom: maligner Tumor, der sich von den Melanozyten der Epidermis ableitet

Major Histocompatibility Complex (Haupthistokompatibilitätskomplex): Gruppe von Genen, die bei Immunerkennung eine Rolle spielen. Die MHC-Proteine sind sozusagen der „Personalausweis“, die „ID-Card“ der Immunität. Die Präsentation von Krankheitserregerfragmenten oder Neoantigenen von Tumoren erfolgt grundsätzlich über MHC-Proteine, von denen es zwei Formen gibt:

MHC-Klasse-I: MHC-Klasse-I-Proteine werden von allen kernhaltigen Zellen, einschließlich Thrombozyten, jedoch nicht von Erythrozyten exprimiert. Sie binden Peptide aus dem Zytoplasma, die von der Zelle translatiert werden und präsentieren sie auf der Zellmembran. Ihre Aufgabe ist die Antigenpräsentation für zytotoxische T-Zellen (CD8+ T-Zellen) die daraufhin diese geschädigte Zelle zerstören. Über MHC-Klasse-I-Proteine werden infizierte oder entartete Zellen erkannt.

Sie dienen weiterhin dem Schutz gesunder Zellen vor einer Zerstörung durch Killerzellen. Zytotoxische T-Zellen können nicht über die MHC-Klasse II geprimed werden.

MHC-Klasse-II: Diese Moleküle sind hauptsächlich auf der Oberfläche von antigenpräsentierenden Zellen (APC) wie den dendritischen Zellen und den Makrophagen vorhanden. Sie präsentieren den T-Helferzellen (CD4+) extrazelluläre Antigene, z. B. Tumorneoantigene, um eine spezifische Immunantwort in Gang zu setzen.

„Eselsbrücke“:
MHC-I-Rezeptoren interagieren mit CD-8-Killerzellen: 1 x 8 = 8
MHC-II-Rezeptoren interagieren mit CD-4-Helferzellen: 2 x 4 = 8

Mikrosatelliteninstabilität – MSI: siehe Mismatch Repair

Mismatch Repair (System): Fehlpaarungsreparatur bei DNS-Fehlpaarungen. Während der Teilung einer Zelle werden bei der DNS-Replikation Fehler durch Einbau falscher Nukleotide („Mismatch“) sowie Insertionen und Deletionen gemacht. Es existiert aber ein System aus Proteinen, das diese Fehlpaarungen reparieren kann – MMR = Mismatch Repair. Tumorzellen können durch epigenetische Stilllegung entsprecheder Gene diese MMR-Kapazität verlieren – MMRD = Mismatch Repair Defizienz. Durch einen derartigen Ausfall des Reparatursystems häufen sich in der neu replizierten DNS nach und nach Mutationen an. Diese Mutationen sind über das gesamte Genom verteilt. Allerdings treten diese Mutationen besonders häufig in sog Mikrosatelliten auf. Hierbei handelt es sich um 10- bis 60-fache Wiederholungen von kurzen Sequenzen aus 1–6 Nukleotiden. Die Ansammlung von Mutationen in Mikrosatelliten resultiert in Mikrosatelliten unterschiedlicher Länge, einem Zustand, der als Mikrosatelliteninstabilität (MSI) bezeichnet wird. Die MSI im Tumorgewebe wird typischerweise bei Tumoren aus dem HNPCC-Formenkreis (Hereditäres nichtpolypöses Kolorektalkarzinom) und hier speziell beim Lynch-Syndrom gefunden. Bei diesem Syndrom liegen die krankheitsverursachenden genetischen Defekte in den DNS-Reparaturgenen. Da sich die genetischen Veränderungen jedoch auch in Genen finden, die für die Oberflächenproteine kodieren, entwickeln die Zellen eine starke Immunogenität. Daher sind MSI/MMRD zu einem wichtigen Biomarker zur Vorhersage des Therapieerfolgs moderner Checkpointimmuntherapien geworden. Bei Tumoren mit hochfrequenter MSI (MSI-H, oder MSIhigh) hat sich KRK als ein positiver prognostischer Marker bezüglich des Gesamtüberlebens erwiesen. So wurde Pembrolizumab von der amerikanischen Zulassungsbehörde als erstes Medikament für die Erstlinientherapie des metastasierten, nicht resektablen KRK mit MSIhigh oder MMRD zugelassen.

Monochemotherapie: zytostatische Chemotherapie mit einem einzelnen Medikament

Morbidität: Erkrankungsrate

Mortalität: Sterblichkeit

multimodale Therapie: antineoplastische Therapie, bei der mehrere onkologische Behandlungsstrategien eingesetzt werden

Myelosuppression: „Unterdrückung“ der Knochenmarksfunktion als Nebenwirkung einer Zytostatikatherapie mit der Folge einer passager reduzierten Blutbildung

Myelotoxizität: Schädigung des Knochenmarks durch Zytostatika

Mykose: Pilzinfektion

neoadjuvante Therapie: einer Operation vorgeschaltete Therapie

neuropathisch: Schädigung oder Irritation des Nervensystems

Neutropenie: Verminderung der Zahl an neutrophilen Granulozyten

nosokomialer Infekt: im Krankenhaus erworbene Infektion zumeist mit gramnegativen Bakterien

nozizeptorisch: nozizeptiv = Schaden erleidend, auf Noxen ansprechend; Nozizeptor = durch schädliche Einwirkungen (Noxen) spezifisch erregbarer Rezeptor

Nukleotid: Base der DNS plus entsprechender Zuckerrest

Onkogen: Bestandteil der DNS, der für neoplastische Veränderungen kodieren kann

Onkologie: Lehre der Geschwulstkrankheiten

palliativ: erkrankungsmildernd

Panzytopenie: verminderte Zellzahl in allen 3 Blutbildungsreihen, d. h. Leukopenie + Anämie + Thrombopenie; wird auch als Knochenmarkaplasie bezeichnet

Paraneoplasie: tumorassoziiertes Syndrom, das nicht direkt vom Primärtumor oder einer Metastase ausgeht, sondern auf einer sog. Fernwirkung (humoral vermittelt) beruht

Parästhesie: Missempfindung, tritt meist in Form eines Kribbelns auf

Paravasat: Austritt eines Zytostatikums aus der Blutbahn in das umliegende Gewebe; kann in schwerwiegenden Fällen zu Nekrosen führen, besonders gefürchtet sind Vinca-Alkaloide und Anthrazykline

Perikarderguss: pathologische Ansammlung von Flüssigkeit zwischen beiden Perikardblättern, überschreitet die physiologische Menge von 20 ml; kann einfach mittels Sonografie/Echokardiografie diagnostiziert werden

Perikardiodese: therapeutisch induzierte Verklebung beider Perikardblätter nach Drainage eines Perikardergusses

Peritonealkarzinose: diffuser Befall des Bauchfells mit Metastasen

Permeation: Membranpassage

Petechien: flohstichartige Blutungen; typischer Blutungstyp bei Thrombozytopenie

Plasmapherese: therapeutisches Verfahren zur Immunsuppression, bei dem Antikörper aus dem Plasma eliminiert werden (dialyseähnliches Verfahren)

Plethora: Gesichtsröte

Pleuraerguss: pathologische Ansammlung von Flüssigkeit zwischen beiden Pleurablättern, überschreitet die physiologische Flüssigkeitsmenge von 5 ml; Diagnostik mittels Sonografie möglich

Pleurodese: therapeutisch induzierte Verklebung beider Pleurablätter als therapeutische Maßnahme nach Drainage eines Pleuraergusses; verwendete Medikamente sind Tetrazykline, Bleomycin oder Mitoxantron; eine chirurgische Pleurodese erfolgt in der Regel mit Talkum

Polychemotherapie: zytostatische Chemotherapie unter Anwendung mehrerer Medikamente gleichzeitig

Proliferation: Wachstum

protrahierte Emesis: sog. verzögertes Erbrechen, das meist 3–4 Tage nach Ende der zytostatischen Chemotherapie auftritt; häufig bei Cisplatintherapien

Radiojodtherapie: Behandlungsform bei Schilddrüsenkarzinomen durch intravenöse Anwendung von radioaktivem Jod131

Radiosynthesizer: strahlensensibilisierendes Medikament

Redman-Syndrom: Ganzkörpererythem nach zu schneller Infusion von Glykopeptidantibiotika (Vancomycin, Teicoplanin)

Remission: Tumorrückbildung

Resistenz: Widerstandsfähigkeit

Rezidiv: Tumorrückfall

Salvagetherapie: Rezidivtherapie

Sarkom: Malignom, das sich vom Bindegewebe ableitet

Sepsis: Infektion mit kreislaufalterierendem Verlauf, definiert über eine Herzfrequenz > 100 und einem systolischen Blutdruck < 100 mmHg

Serotonin-Antagonisten: Antiemetika, die am 5-Hydroxytryptophan-3-Rezeptor angreifen; Beispiele sind Ondansetron, Tropisetron oder Granisetron sowie Dolasetron; auch 5-HT3-Antagonisten

Signaltransduktion: Signalübertragung zur Auslösung von Wachstumsreizen oder Gefäßneubildungen bei malignen Zellen

Soor-Stomatitis: Entzündung der Mundschleimhaut mit sekundärem Befall durch Candida albicans

Sperma-Kryokonservierung: Asservierung von Sperma in flüssigem Stickstoff, damit das Sperma später zur künstlichen Befruchtung verwendet werden kann

Stammzelle: nicht weiter differenzierte Ausgangszelle der Blutbildung; kann sich in Vorstufen der Erythropoese, Leukopoese oder Thrombopoese weiter differenzieren

Stammzellseparation: Gewinnung peripherer Blutstammzellen in einem dialyseähnlichen Verfahren

Stomatitis: Entzündung der Mundschleimhaut, häufige Komplikation bei Behandlung mit Antimetaboliten, z. B. 5-FU

Suffusion: flächenhafte Blutung, typischer Blutungstyp bei Mangel an Gerinnungsfaktoren

supportiv: unterstützend

synergistisch (= agonistisch): sich in ihrer Wirkung gegenseitig verstärkend

Teratom: Malignom, das sich vom Keimdrüsengewebe ableitet

Thrombopoese: Bildung von Blutplättchen (Thrombozyten)

Thrombopoietin: Wachstumsfaktor zur Stimulation der Thrombozytenbildung

Thrombose: intravasale intravitale Blutgerinnung im arteriellen oder venösen System

TME: Das Tumor-Mikroenvironment wird vom Tumor erschaffen und dominiert. Der Tumor kann lösliche Faktoren sekretieren, die Immunzellen in ihrer Funktion herunterregeln (siehe Checkpointinhibitoren und Resistenzen). Es können extrazelluläre Matrixproteine synthetisiert werden, die ein Vordringen von Immunzellen zum Tumor verhindern. Weiterhin kann der Tumor mit Zytokien immunsuppressive, regulatorische Zellen in seine Umgebung „locken“, die das antitumorale Immungeschenen ebenfalls herunterregeln, beispielsweise regulatorische T-Zellen (Treg und myeloide Suppressorzellen (MSC)). In Summe versucht der Tumor eine für ihn vorteilhafte Mikroumgebung zu schaffen. Dieses Mikromilieu trägt zum Immune Escape und damit zur Resistenz, Metastasierung und in der Summe zur Progression mit bei.

Transkription: Umschreibevorgang der DNS in Messenger-RNS

Translation: Übersetzung der Messenger-RNS zu einem Protein; erfolgt an den Ribosomen des endoplasmatischen Retikulums

Transsudat: zell- und eiweißarme Flüssigkeit in einem serösen Erguss

Tumorkachexie: deutliche Gewichtsabnahme bei progredientem Tumorleiden; äußert sich durch eingefallene Wangen (haloniertes Gesicht) mit sichtbar werdenden Knochenstrukturen

Tumorlyse-Syndrom: ausgedehnter Tumorzerfall mit massiver Freisetzung intrazellulären Materials; charakterisiert durch typische metabolische Veränderungen wie Hyperurikämie, Hyperphosphatämie, Hyperkaliämie und Hyperkalzämie

Vakzinierung: Impfung

Verbrauchskoagulopathie: unkontrollierte Aktivierung des Gerinnungssystems im Bereich der Mikrozirkulation

Viertlinientherapie: Chemotherapie nach drei erfolglosen Vorbehandlungen

Xerostomie: abnorme Mundtrockenheit, meist Folge einer Bestrahlung im oropharyngealen Bereich

Zweitneoplasie: Auftreten eines weiteren Malignoms bei einem Patienten, der von einem früheren Malignom geheilt worden ist

Zytolyse: Absterben von Tumorzellen